Projektförderung

Nach Auswertung ihrer bisherigen Aktivitäten konzentriert sich die Stiftung zugunsten einer besseren Fokussierung der Förderfelder und der Förderaktivitäten auf Maßnahmen und Aktivitäten in öffentlichen städtischen Räumen, die den einzelnen Leitthemen der Stiftung – Licht, Grün, gebauter Raum und inklusive Quartiersentwicklung – oder gleichzeitig mehreren dieser Themen zugeordnet werden können.

 

Antrag auf Projektförderung

„Bundeshauptstadt der Biodiversität“

Auszeichnung für Anstrengungen im Artenschutz

Wettbewerb „Bundeshauptstadt der Biodiversität“

TOP 10 zwischen 10.000 und 30.000 Einwohner

1. Ratekau
2. Bad Saulgau
3. Eckernförde
4. Rheinstetten
5. Andernach
6. Preetz
7. Taufkirchen
8. Rietberg
9. Diepholz
10. Grießheim

Ratekau
Das Engagement der Kommune lässt sich an ihrem zentralen Naturschutzprojekt, der Sanierung und Renaturierung des 460 Hektar großen Hemmelsdorfer Sees veranschaulichen. Die Abflussleistung von Gräben und Bächen wurde durch naturnahen Rückbau gedrosselt und damit zehn Hektar Überflutungsfläche geschaffen. Allein in den letzten fünf Jahren wurden 30 Hektar Blühflächen im Einzugsgebiet gefördert. Der mittlere Seespiegel wurde angehoben und damit die Niederungsbereiche um den See vernässt. Die dadurch gestoppte Mineralisation der Niedermoorböden ist auch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Die Maßnahmen am und im gesamten Wassereinzugsgebiet des Sees bewirken nicht nur eine deutliche Reduzierung der Nährstoffeinträge, sondern schaffen auch wichtige Lebensräume für seltene Pflanzen und Tiere. Indikator all dieser Aktivitäten ist die seit 2008 bis heute erfolgreiche Seeadlerbrut am See. Um die wichtigen Flächen für Naturschutz und Seeschutz zu sichern, hat sich die Kommune für die Ausweisung eines neuen 320 Hektar großen Naturschutzgebietes im Einzugsgebiet stark gemacht.

Bad Saulgau
Besonders hervorgehoben hat sich Bad Saulgau in den Bereichen Umweltbildung und „Natur in der Stadt“. Ein Beispiel dafür ist der „Happy Family Day“, zu dem einmal im Jahr mehr als 20.000 Besucher aus der ganzen Region und darüber hinaus strömen. Durch Mitmach- und Rätselaktionen und einer großen Vielfalt von Ausstellern wie Geschäften, Vereinen, Schulen und Gewerbetreibenden öffnen auch Bevölkerungsschichten ihr Ohr für das Thema Umwelt und Natur, die sonst schwer zu erreichen sind. Und auch im Arten- und Biotopschutz ist die Stadt vorbildlich. So hat die Renaturierung der Schwarzach, Bad Saulgaus größtes Fließgewässer, Weißstorch, Roten und Schwarzen Milan sowie Eisvogel an gelockt. Durch die hohe Kosteneffizienz dient die Renaturierung außerdem anderen Kommunen als Vorbild bei der bis 2015 geforderten Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Bis 2015 sollen zudem sämtliche Grünanlagen im Stadtgebiet und in den 13 Stadtteilen in artenreiche, insekten- und vogelfreundliche Anlagen umgewandelt werden. In den vergangenen 15 Jahren wurden bereits drei Viertel der Grünflächen entsprechend umgestaltet.

Eckernförde
Schon vor mehr als 25 Jahren hat die Verwaltung der Stadt eine kommunale Umwelterhebung durchgeführt, die Ausgangspunkt für eine ökologische Wende war. Seither wurde die Stadtentwicklungsplanung aus Naturschutzgründen grundlegend geändert und konsequent dem Erhalt von landschaftlicher und biologischer Vielfalt nachgeordnet. In Eckernförde wird somit vorbildliche vorgeschaltete Landschaftsplanung betrieben, und das wurde und wird getragen von mittlerweile vier Bürgermeistern bei unterschiedlichen politischen Mehrheitsverhältnissen im Rat. Die Bevölkerung schätzt das Resultat. Eine einzigartige Erfolgsgeschichte Eckernfördes ist das „Internationale Naturfilmfestival Greenscreen“. In nur vier Jahren hat sich das im Jahr 2007 mit 4000 Besuchern gestartete Festival zu einem Event mit über 10.000 Besuchern und der Teilnahme von 120 Filmemachern aus 30 Nationen entwickelt. Aus einer spontanen Idee zweier alter Schulfreunde ist mit viel ehrenamtlichen Engagement, einer professionellen Umsetzung und finanzieller und logistischer Unterstützung der Stadt ein nationales Aushängeschild entstanden. In den nächsten Jahren wird die um 1920 zugeschüttete Wasserverbindung zwischen dem Windebyer Noor, einem Brackwassersee, und der Eckernförder Bucht wiederhergestellt werden.