Projektförderung

Nach Auswertung ihrer bisherigen Aktivitäten konzentriert sich die Stiftung zugunsten einer besseren Fokussierung der Förderfelder und der Förderaktivitäten auf Maßnahmen und Aktivitäten in öffentlichen städtischen Räumen, die den einzelnen Leitthemen der Stiftung – Licht, Grün, gebauter Raum und inklusive Quartiersentwicklung – oder gleichzeitig mehreren dieser Themen zugeordnet werden können.

 

Antrag auf Projektförderung

„Bundeshauptstadt der Biodiversität“

Auszeichnung für Anstrengungen im Artenschutz

Top Ten über 100.000 Einwohner

1. Hannover
2. Münster
3. Frankfurt am Main
4. Karlsruhe
5. Augsburg
6. München
7. Freiburg
8. Leipzig
9. Heidelberg
10. Bezirk Marzahn-Hellersdorf von Berlin

Hannover
Die Stadt Hannover hat die Biodiversität zu einem grundlegenden Ziel im derzeitigen Stadtentwicklungsprozess gemacht. Das macht sich in einer Reihe von Aktionsprogrammen bemerkbar, wie sie in diesem Umfang nur selten in einer einzelnen Kommune anzutreffen sind: Fließgewässer werden weitestgehend naturnah gestaltet, wobei die natürliche Eigendynamik konsequent in die Gewässerunterhaltung integriert wird. Der Stadtwald ist FSC-zertifiziert und darüber hinaus mit einem Programm zur Totholz-Förderung ausgestattet, das bereits zu sichtbar erhöhten Totholzvorkommen geführt hat. Auf Grünflächen lösen immer häufiger naturnahe „wilde“ Bereiche die intensiv gepflegten Rasenflächen ab. Mit dem Innenhof- und Wohnumfeld-Programm werden auch die Bürger dabei unterstützt, die Wohngebiete grüner zu machen. Speziell um den Außenbereich kümmern sich mehrere Maßnahmenprogramme, in deren Rahmen Kleingewässer angelegt, Gehölze gepflanzt, Ackerwildkräuter geschützt, Grünlandwirtschaft extensiviert und Ökolandbau gefördert werden.

Um die genetische Vielfalt der Pflanzenwelt zu erhalten, zieht die städtische Baumschule gebietsheimisches Pflanzenmaterial heran. Einen Schritt weiter geht das Pflanzenartenhilfsprogramm: Auf 118 eigens ausgewählten Flächen werden ehemalige Standorte von seltenen Pflanzen erfolgreich reaktiviert. Die laufend durchgeführten Erfolgskontrollen belegen eindrucksvoll die Ausbreitung seltener Farn- und Blütenpflanzen.

Neben all diesen direkten Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt gibt es ein weiteres ausgewiesenes Ziel im Hannoverschen Biodiversitätsprogramm „Mehr Natur in der Stadt“: Die Menschen sollen für die Natur begeistert werden. Mit Kinderwald, Waldstation, Stadtteilbauernhof, Wald-Hochhaus und Schulbiologiezentrum sind außergewöhnliche Einrichtungen im Stadtgebiet verteilt. Sie vermitteln mit durchdachten pädagogischen Konzepten die Bedeutung der Biodiversität und die Notwendigkeit ihres Schutzes.

Münster
Stadtverwaltung als auch Bürgerschaft stehen in Münster hinter ihrer Natur. Als der Sturm Kyrill im Januar 2007 eine Schneise der Verwüstung hinterließ, bat die Stadt die Bürgerschaft um Hilfe und die Resonanz übertraf alle Erwartungen. Durch zahlreiche Patenschaften konnten die umgestürzten Bäume schnell wieder ersetzt werden, und auch Grünanlagen und Baumscheiben werden durch bürgerschaftliche Spenden immer vielfältiger. Seit 2008 wird auch das Straßenbegleitgrün bunt: Nährstoffarme, artenreiche Blühstreifen ersetzen den Einheitsrasen. Dazu wurden unter anderem Mittelstreifen von 8.000 m² entsiegelt und mit Regio-Saatgut bepflanzt. Zudem brüten bis zu 30 Eisvogelpaare innerhalb des Stadtgebietes. Um diese Bestände zu sichern, werden bestehende Brutplätze geschützt und wo immer möglich neue geschaffen. Die Population konnte sich dadurch nach den Verlusten in den strengen Wintern der letzten Jahre durch das große Brutplatzangebot schnell wieder erholen. Ein wichtiger Baustein im Naturschutz in Münster ist Umweltbildung. Die Stadt unterstützt seit Jahren Umweltbildungseinrichtungen und die Naturschutzjugend und organisiert das jährlich stattfindende Kinderumweltfest mit Tausenden von Besuchern.

Frankfurt/M.
Der „Frankfurter GrünGürtel“ besteht aus dem Niddatal im Nordwesten, einer Hügellandschaft im Nordosten und dem Stadtwald im Süden. Diese Landschaften sind von praktisch jedem Ort in Frankfurt schnell und unkompliziert zu erreichen und bilden die grüne Lunge der Stadt. Sobald die letzte verbleibende Lücke im ansonsten durchgängigen GrünGürtel geschlossen ist – das Planungsverfahren läuft bereits – steht einer Umrundung der Stadt im Grünen nichts mehr im Wege. In den 20 Jahren seit der Gründung des GrünGürtels ist ein breites Freizeitangebot entstanden: Zahlreiche Rad- und Wanderwege verbinden naturnahe Flüsse und Waldseen mit Streuobstwiesen und Wildnisbereichen. Auch das Veranstaltungsprogramm im GrünGürtel ist beeindruckend. Zahlreiche Bildungsangebote für alle Altersgruppen stehen zur Auswahl und erfreuen sich größter Beliebtheit. Gleich mehrere „Lernstationen“ laden zum Forschen und Entdecken ein: Der Alte Flugplatz in Bonames und Kalbach ist ein beliebtes Ausflugsziel der Frankfurter. Lotsen vermitteln aktiv zwischen den vielen begeisterten Besuchern und dem Schutz der sich ausbreitenden Pflanzen- und Tierwelt.