Projektförderung

Nach Auswertung ihrer bisherigen Aktivitäten konzentriert sich die Stiftung zugunsten einer besseren Fokussierung der Förderfelder und der Förderaktivitäten auf Maßnahmen und Aktivitäten in öffentlichen städtischen Räumen, die den einzelnen Leitthemen der Stiftung – Licht, Grün, gebauter Raum und inklusive Quartiersentwicklung – oder gleichzeitig mehreren dieser Themen zugeordnet werden können.

 

Antrag auf Projektförderung

„Bundeshauptstadt der Biodiversität“

Auszeichnung für Anstrengungen im Artenschutz

Top 10 zwischen 30.000 und 100.000 Einwohner

1. Ravensburg
2. Wernigerode
3. Landshut
4. Esslingen
5. Ludwigsburg
6. Bamberg
7. Schwerin
8. Gütersloh
9. Suhl
10. Neu-Ulm

Ravensburg
Die Stadt Ravensburg wurde 1996 von der Landesregierung Baden-Württembergs zur „Modellstadt ökologische Stadtentwicklung“ auserkoren. Seither wird der Biodiversität, aber auch anderen Umweltthemen, ein hoher Stellenwert beigemessen. Ein prägendes Element der Landschaft in und um Ravensburg ist die Streuobstwiese. Die Bürger nutzen rege das Angebot der Stadt, Hochstämme über die Stadt zu bestellen und so äußerst günstig alte, regionale Obstbaumsorten zu erhalten. Sehr aktive Schülerfirmen kümmern sich um die Pflege von Streuobstwiesen und die Vermarktung des Apfelsaftes. Zudem wird durch die Renaturierung des größten Flusses Ravensburgs, der Schussen, sowie ihrer Auen und Zuflüsse nicht nur natürlicher Hochwasserschutz betrieben. Hier entstehen unzählige natürliche Lebensräume für Tiere und Pflanzen und ein besonderer Naturerlebnis- und Erholungsraum für die Menschen.

Wernigerode
Wernigerode hat in den letzten Jahren mit großem Aufwand die Durchgängigkeit der Fließgewässer wiederhergestellt und holte so das Wappentier der Stadt – die Bachforelle – erfolgreich ins Stadtgebiet zurück. Nach der Entfernung zahlreicher Querbauwerke und der Errichtung unterschiedlichster Fischaufstiege werden jetzt auch verstärkt die Gewässerufer ins Visier genommen: Feuchtbiotope, Laichgewässer und Auenwälder sind nun wieder zahlreich in Wernigerode zu finden. Dabei werden auch Bevölkerungsgruppen in die Arbeit integriert, die nicht selbstverständlich von Naturschutz angesprochen werden: In Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe haben beispielsweise junge, geistig behinderte Menschen die Betreuung von Fischaufstiegen übernommen. Sie kümmern sich um die Fischtreppen, bringen selbst angefertigte Nisthilfen an den Gewässern an und leisten so einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Wasseramsel und zu einem ansprechenden Erscheinungsbild der Stadt.

Landshut
Als eine der wenigen Städte in Deutschland nahm Landshut die „Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt“ der Bundesregierung und die Bayerische Biodiversitätsstrategie zum Anlass, auch für ihre Stadt eine solche Strategie zu erstellen. Bei ihrem strategischen Vorgehen gelingt es der Stadt, die Bevölkerung und lokale Organisationen erfolgreich einzubinden. Ein maßgebliches Schwerpunktprojekt der Stadt ist die Wiederherstellung der biologischen Durchgängigkeit der Isar im Stadtgebiet. So wird eine Fischaufstiegshilfe auf der Mühleninsel errichtet und ein Verbindungsgerinne in der oberen Au geschaffen. Zudem wird die Natur auch mal sich selbst überlassen. Als der Orkan Emma im März 2008 eine drei Hektar große Fläche verwüstete, wurde die Gelegenheit genutzt, hier ein „Wildnisgebiet“ zu schaffen, wie es die Landshuter Biodiversitätsstrategie fordert. Für viele Landshuter war das ein ungewohnter Anblick – erheblicher Widerstand gegen die "schlampige" Waldfläche regte sich. Doch die Biodiversitätsstrategie setzte sich durch und so zeigt sich der hohe politische Rückhalt der Strategie.