Projektförderung

Nach Auswertung ihrer bisherigen Aktivitäten konzentriert sich die Stiftung zugunsten einer besseren Fokussierung der Förderfelder und der Förderaktivitäten auf Maßnahmen und Aktivitäten in öffentlichen städtischen Räumen, die den einzelnen Leitthemen der Stiftung – Licht, Grün, gebauter Raum und inklusive Quartiersentwicklung – oder gleichzeitig mehreren dieser Themen zugeordnet werden können.

 

Antrag auf Projektförderung

„Bundeshauptstadt der Biodiversität“

Auszeichnung für Anstrengungen im Artenschutz

Sonderpreis „Natur in der Stadt“


Leipzig

Fast 200 städtebauliche und grünflächenplanerische Projekte wurden in der Kategorie „Natur in der Stadt“ eingereicht. Gewonnen hat in dieser Kategorie die Stadt Leipzig und erhält dafür 5.000 Euro. Ausgehend von einer aufgegebenen Kasernenfläche am Rande einer Plattenbausiedlung wurde hier seit Baubeginn ein Landschaftsraum entwickelt, der seinesgleichen sucht. Kernstück ist ein seit 2004 laufendes ganzjähriges Beweidungsprojekt: Wildpferde und Wasserbüffel erhalten den Offenlandcharakter auf dem einzigartigen Biotopkomplex und schaffen einen Erlebniswert, der in dieser unmittelbaren Nähe zu einer Großstadt nur selten zu finden ist. „Naturschutz durch Nutzung“ ist die Devise. Durch die Beweidung wurden außergewöhnliche Wildnisbereiche geschaffen, die viele Besucher – nicht nur aus der angrenzenden Siedlung – in den Grünen Bogen lockt. Dabei bieten die Promenade auf der Aussichtsterrasse und ein Rundweg um die Beweidungsfläche weiträumige Blicke in die vielfältige Landschaft. Vorhandene Kleingärten, Wald, Selbsternteflächen sowie beweidete Brachflächen werden in das Gesamtkonzept einbezogen. Ein naturnah gestalteter Bürgerpark mit einem Landschaftssee für Regenrückhaltung und zum Angeln wird derzeit angelegt. Das Gesamtprojekt zeichnet sich durch eine langjährige intensive Bürgerbeteiligung aus. Zusammengenommen ergibt der Grüne Bogen Paunsdorf ein abwechslungsreiches, modernes Erholungsgebiet für ca. 17.000 Einwohner der umliegenden Wohnquartiere. Es bietet gerade wegen seiner reichhaltigen Biodiversität einen unschätzbaren Freizeitwert für die Anwohner.

Sonderpreis „Umweltbildung und Umweltgerechtigkeit“


Marburg

Vor 25 Jahren begann Marburg mit der umfangreichen Stadterneuerung. Dabei wurde strategisch vorgegangen, denn der Stadtteil Richtsberg war als Problemviertel bekannt. Heute leben hier 9.000 Einwohner aus 80 Nationen. Überdurchschnittlich viele sind auf öffentliche Unterstützung wie Hartz-IV angewiesen. Auch im Wohnquartier Stadtwald leben viele Familien, die gleich mehrfach sozial benachteiligt sind. Bei den kontinuierlich verfolgten Maßnahmen der Stadtentwicklung sind soziale Stabilisierung sowie städtebauliche und ökologische Umgestaltung eine Symbiose eingegangen. Nicht nur öffentliche Plätze, Straßen und Häuser wurden saniert, sondern auch Gärten angelegt, Zugangswege, Spielplätze und Bänke eingerichtet. Zwei interkulturelle Gärten sind entstanden. Zahlreiche Baumalleen, auch eine mit seltenen heimischen Bäumen, wurden gepflanzt. Flächen zwischen den Häusern wurden parkähnlich angelegt. Es hat sich gezeigt, wie wichtig Natur vor der Haustür ist – sie gibt einem Stadtteil ein Gesicht und schafft Lebensqualität. Es haben sich gute Nachbarschaften entwickelt, die Menschen identifizieren sich mit ihrem Wohnumfeld, ihrem Garten und ihrem Quartier. Es ist gelungen, die Menschen zur Eigeninitiative zu motivieren. Integration und kultureller Austausch sind in Marburg nicht nur ferne Ziele, sondern gelebte Realität.