Stiftung „Lebendige Stadt”

Seit dem Jahr 2000 engagiert sich die Stiftung „Lebendige Stadt” unter ihrem Kuratoriumsvorsitzenden Alexander Otto erfolgreich für die Zukunft unserer Städte. Die urbane Vielfalt aus Arbeit, Kultur und Wohnen gilt es zu erhalten und mit zu gestalten. Themenschwerpunkte bilden die Bereiche Licht, Grün und Gestaltung öffentlicher Räume.

28.03.2018

Forsa-Umfrage zum Sicherheitsempfinden in Deutschland: 87 Prozent der Bundesbürger fühlen sich sicher

Hamburg, 28.03.2018 – Im Auftrag der von Unternehmer und Mäzen Alexander Otto gegründeten Stiftung „Lebendige Stadt“ hat die forsa Politik- und Sozialforschung GmbH eine repräsentative Befragung zum Thema „Sicherheit in der Stadt“ durchgeführt. Die Forsa-Umfrage erfolgte im Zeitraum vom 12. – 15.03.2018, wobei 1.017 Personen ab 18 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zufallsprinzip befragt wurden. Die Fehlertoleranz liegt bei +/- 3 Prozentpunkten (ausführliche Ergebnisse).


Aktuelles Sicherheitsempfinden
87 Prozent der Befragten fühlen sich im öffentlichen Raum sicher – davon 29 Prozent „sehr sicher“ und 58 Prozent „eher sicher“. Dabei fühlen sich Bewohner in kleineren Gemeinden deutlich sicherer als solche in größeren Städten. Während sich in Bayern 46 Prozent „sehr sicher“ fühlen, sind es in Nordrhein-Westfalen nur 14 Prozent. Gleichwohl gaben insgesamt 44 Prozent an, sich heute weniger sicher als noch vor einigen Jahren zu fühlen. Nur fünf Prozent fühlt sich heute sicherer als früher. 46 Prozent der Befragten wären bereit, für mehr Sicherheit in ihrer Stadt oder Gemeinde durch höhere Abgaben oder Gebühren mehr zu bezahlen. 45 Prozent wären nicht dazu bereit.


Mehr Engagement für Sicherheit
42 Prozent der Befragten meinen, dass ihre Stadt oder Gemeinde ausreichend für Sicherheit sorgt. Vor allem jüngere Menschen und Bürgerinnen und Bürger kleinerer Städte und Gemeinden sowie dem Bundesland Bayern meinen, dass eher genug getan werde. 45 Prozent der Befragten sprechen sich hingegen dafür aus, dass mehr für Sicherheit getan werden müsse – in Nordrhein-Westfalen sind es sogar 55 Prozent. Auf die Frage, was jeder selbst für mehr Sicherheit beitragen könne, antworteten die Befragten mit mehr Aufmerksamkeit (21 Prozent), Zivilcourage und Nachbarschaftshilfe (jeweils 15 Prozent).


Verbesserungswünsche für mehr Sicherheit
Die Befragten, die sich mehr Sicherheit wünschen, sprachen sich insbesondere für eine höhere Polizeipräsenz (44 Prozent), ein konsequenteres polizeiliches Durchgreifen (elf Prozent) sowie mehr Polizei- und Verkehrskontrollen (neun Prozent) aus. Neun Prozent wünscht sich eine konsequentere Ausschöpfung des Strafrahmens durch die Justiz. Nur acht Prozent halten eine bessere Kontrolle bzw. Begrenzung der Zuwanderung für ein probates Mittel für mehr Sicherheit.


Videoüberwachung
Eine große Mehrheit von 87 Prozent der Befragten gab an, dass sie eine Videoüberwachung des öffentlichen Raums (u. a. Plätze, Bahnhöfe, Flughäfen, ÖPNV) für richtig erachten. Nur jeder Zehnte sieht in der Überwachung einen zu großen Eingriff in die Privatsphäre. Mit 53 Prozent ist die Videoüberwachung für mehr als die Hälfte der Befragten sehr wichtig oder wichtig für das subjektive Sicherheitsempfinden. 69 Prozent sagten sogar, dass sie die aktuelle Videoüberwachung für zu gering hielten.


Faktoren für subjektives Sicherheitsempfinden
Fast alle Befragten gaben an, dass für ihr persönliches Sicherheitsempfinden eine ausreichende Beleuchtung von Straßen und Brücken (96 Prozent), eine schnelle Erreichbarkeit von Polizisten (91 Prozent) und ein gepflegtes und sauberes Stadt- und Straßenbild (91 Prozent) „sehr wichtig“ oder „wichtig“ seien. Von den Befragten, die diese Aspekte für sehr wichtig bzw. wichtig erachten, sind 62 Prozent mit der Beleuchtung bei Dunkelheit und 60 Prozent mit dem Zustand des Stadt- und Straßenbilds „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“. Hingegen halten 66 Prozent die Präsenz von Polizei bzw. Ordnungskräften an ihrem Wohnort für zu gering. Einen Mangel an Polizisten bzw. Ordnungskräften bemängelten vor allem Bürgerinnen und Bürger aus den neuen Bundesländern und Nordrhein-Westfalen. 55 Prozent würden begrüßen, wenn es wie in anderen europäischen Staaten neben der Landespolizei eine „Stadtpolizei“ mit Ordnungsaufgaben gäbe.


„Es ist erfreulich, dass sich 87 Prozent der Befragten in Deutschland sicher fühlen. Allerdings zeigen die Ergebnisse auch, dass das Bedürfnis nach mehr Sicherheit mit der Größe der Stadt steigt. Neben mehr polizeilicher Präsenz und einer stärkeren Videoüberwachung im öffentlichen Raum besteht ein Bedürfnis für eine bessere Beleuchtung dunkler Räume und mehr Sauberkeit im Stadtbild. Hier setzt die Arbeit meiner Stiftung an, die bereits zahlreiche Lichtprojekte realisiert hat, um Angsträume aufzuwerten. Dazu zählt ein bundesweites Illuminationsprogramm, wodurch in 24 deutschen Städten 31 Bahnunterführungen von Angsträumen zu urbanen Räumen wurden“, so Alexander Otto, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung „Lebendige Stadt“. „Am 11. April veranstaltet meine Stiftung in Dresden einen Runden Tisch zur Sicherheit in Städten, woran Entscheidungsträger aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft teilnehmen werden.“

 

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