Der Preis der Stiftung

Die Stiftung prämiert Projekte die in besonderer Weise „Best-Practice-Charakter” haben und sich zur Nachahmung empfehlen. Dazu ruft die Stiftung im Wettbewerb Städte, Gemeinden, Institutionen, Universitäten, Vereine und Private auf, sich zu bewerben. Der Preis ist mit 15.000,- Euro dotiert und wird feierlich an repräsentativen Orten verliehen.

Stiftungspreis 2008

Europas schönster Wochenmarkt

  • „Europas schönster Wochenmarkt“
  • „Lebendige Stadt“ kürt den Grünmarkt in Nienburg zu Europas schönstem Wochenmarkt
  • Anerkennungen gehen nach Bremen, Münster, Freiburg, Frankenberg und Wuppertal


Hamburg/Dortmund, 28.11.2008
– Die gemeinnützige Stiftung „Lebendige Stadt“ hat den Grünmarkt in Nienburg an der Weser zum schönsten Wochenmarkt Europas gekürt. Der mit 15.000 Euro dotierte Stiftungspreis ist am Donnerstagabend im Dortmunder Rathaus im Beisein von Dortmunds Oberbürgermeister Dr. Gerhard Langemeyer von Stiftungsvorstand Dr. Andreas Mattner an Nienburgs Bürgermeister Henning Onkes verliehen worden. Eine Fachjury unter Vorsitz des Düsseldorfer Architekten Hermann Henkel wählte den Nienburger Grünmarkt aus mehr als 100 eingereichten Bewerbungen aus. Anerkennungen erhielten die Wochenmärkte in Bremen, Münster und Freiburg im Breisgau. Eine Sonderanerkennung für besonderes bürgerschaftliches Engagement verlieh die Fachjury dem Ölbergmarkt in Wuppertal. Als „pfiffige Idee“ zeichnete die Jury außerdem den Landfrauenmarkt in der hessischen Kleinstadt Frankenberg (Eder) aus.

 

Preiswürdig waren innovative und lebendige Wochenmarktkonzepte, die sich durch Angebotsvielfalt, Qualität und attraktive Warenpräsentation auszeichnen. „Natürlich waren uns darüber hinaus ökologische und wirtschaftliche Gesichtspunkte besonders wichtig – denn die ausgezeichneten Wochenmarktkonzepte sollen nicht nur außergewöhnlich schön sein, sondern auch als Best-practice-Beispiele zur Nachahmung geeignet sein“, sagte Dr. Andreas Mattner, Vorstandsvorsitzender der Stiftung „Lebendige Stadt“.

 

Der Wettbewerbssieger, der Grünmarkt in Nienburg, ist fester Bestandteil des urbanen Lebens in der niedersächsischen Kreisstadt an der Weser. Anknüpfend an eine fast 200-jährige Geschichte, entwickelte die Stadt den traditionellen Wochenmarkt seit 1998 zum Grünmarkt weiter. Rund 60 lokale und regionale Händler bieten im Herzen der historischen Altstadt selbst angebaute und produzierte Waren an: Obst- und Gemüse, Fleisch, Wurst, Käse und andere Leckereien. Besondere Spezialität ist der „Nienburger Spargel“.

 

Seit Beginn des Grünmarkt-Konzeptes haben sich die Besucherzahlen mehr als verdoppelt: von ca. 100.000 auf rund 250.000 jährlich – die meisten Marktbesucher kommen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Für die Entsorgung der Reststoffe sind die Standbetreiber selbst zuständig. Das spart Kosten für eine aufwändige Straßenreinigung nach Marktschluss. Die Jury lobte, dass es in Nienburg vorbildlich gelungen sei, die wirtschaftlichen, ökologischen und kulturellen Ansätze des Wochenmarktes zu einem offenen, dynamischen und akzeptierten Konzept weiterzuentwickeln. Bei diesem Prozess seien alle Akteure beteiligt: die Stadtverwaltung, die Händler und die Bürger.

 

Eine Anerkennung sprach die Jury dem Wochenmarkt im historischen Zentrum von Bremen aus. Der Markt überzeuge durch sein regionales und ökologisches Angebot voller Qualität und Vielfalt. Als lebendiger Ort des Handels sei das Marktgeschehen vorbildlich in die Altstadt integriert.

 

Ebenfalls eine Anerkennung erhielt der Wochenmarkt auf dem Domplatz von Münster in Westfalen. Dieses Konzept zeichne sich durch „eine hohe Vernetzung zwischen Stadt, Handel, Universität und Wochenmarkt“ aus, befand die Jury. Daher sei der Wochenmarkt in Münster als Best-practice-Beispiel auch für andere Kommunen interessant.

 

Eine weitere Anerkennung verlieh die Jury dem Wochenmarkt auf dem Münsterplatz in Freiburg im Breisgau. Hier gefiel besonders die „sympathische, dem Stadtbild angepasste Darstellung der Stände“ sowie die Einbindung in das stadthistorische Umfeld. Das Erlebnis „Wochenmarkt“ werde rund um das Freiburger Münster für Bürger und Touristen qualitativ hochwertig präsentiert, so das Urteil der Fachjury.

 

Eine Sonderanerkennung für besonderes bürgerschaftliches Engagement erhielt der Ölbergmarkt in Wuppertal. Dieser Markt ist von den Bürgern zur nachhaltigen Entwicklung ihres Stadtteils selbst ins Leben gerufen worden. Dieses bürgerschaftliche Engagement gehe weit über das Wochemarktgeschehen hinaus, befand die Jury.

 

Der Stiftungspreisjury 2008 gehörten an:

Hermann Henkel

Juryvorsitzender, Beirat Architekturbüro HPP

Hella Dunger-Löper

stv. Juryvorsitzende, Staatssekretärin Berlin

Torsten Berens

stv. Geschäftsführer Großmarkt Hamburg

Dr. Rolf Böhme

Oberbürgermeister a.D. Freiburg

Dr. Albrecht Buttolo

Innenminister Sachsen

Raimund Ellrott

ehem. Geschäftsführer GfK GeoMarketing

Jens Friedmann

Redakteur Frankfurter Allgemeine Zeitung

Felix Henkel

Geschäftsführer Gemeinsam Handeln e.V.

Rolf von der Horst

Herausgeber Fachzeitschrift „Stadt und Raum“

Friedel Kellermann

Gesellschafter Architekturbüro RKW

Stephan Kugel

Geschäftsführer Centermanagement ECE

Dirk Marx

Präsident Verband Marktkaufleute und Schausteller Hamburg

Dr. Hans-Georg Moldenhauer

DFB-Vizepräsident

Klaus Müller

Vorstand Verbraucherzentrale NRW

Otto Neideck

Erster Bürgermeister Freiburg im Breisgau

Rolf Pangels

Hauptgeschäftsführer Handelsverband BAG

Manfred Ruge

Geschäftsführer Stadtwerke Erfurt

Dr. Herbert Schmalstieg

Oberbürgermeister a.D. Hannover

Hartwig Schultheiß

Stadtdirektor Münster

Dr. Michael Vesper

Generaldirektor Deutscher Olympischer Sportbund